Mittwoch, 16. Juli 2008

Telgter Wallfahrt - 12. Juli

In der Nacht musste ich nämlich schon wieder um 2 Uhr hoch, denn ich hatte mir vorgenommen, die Telgter Wallfahrt zu laufen. Von Osnabrück bis Telgte. 50 km. Um 3 Uhr ging es los. Ich wachte nach einer Stunde schlaf auf. Gab Anne einen zärtlichen Kuss auf die Stirn, betete für sie und ging leise aus dem Haus. Was für ein wunderschöner Abschied. Ich maschierte durch die menschenleeren Straßen von Osnabrück bis zur Nikolai-Kirche und da standen schon hunderte Wallfahrer, die ihre Taschen in Anhängern verstauten, die letzte Stärkung zu sich nahmen, sich begrüßten oder sich auf die Wallfahrt im Gebet oder im Gesang einstimmten. Und aufeinmal setzte sich der Trupp in Bewegung, aber sowas von schnell, dass ich erstmal Tritt halten musste.

Es ging durch die Stadt, über Landstraßen und ich bin trotz einer Vielzahl von sovielen Menschen aufgefallen, mit meinem dicken Rucksack und meiner Ukulele. Immer wieder wurde ich angesprochen, aber was ich mir auflaste, dass muss ich auch ertragen. In der Grupee zu laufen ist viel einfacher als alleine. Wie gesagt um 3 ging es los um 5 gab es die erste Pause, jedoch ohne Verpflegung an einem Marienerscheinungsort. Auch hier immer wieder die Frage, wer ich sei und das man von mir gehört hätte. Ein Mann gab mir etwas Geld, damit ich mir bei der ersten Station in Bad Iburg etwas zu Essen kaufen könne.
Das folgende Stück Weg war der beschwerlichste Teil meiner bisherigen Reise. Mit wenig Schlaf, dem Gepäck, der Last der Erfahrungen auf dem Rücken und den Schmerzen in den Waden hätte ich beinahe aufgegeben, als mich ein junger Mann ansprach und mich bis nach Bad Iburg ablenkte und mir immer wieder Mut zusprach.
In Bad Iburg angekommen, stärkte ich mich erstmal und trank eine Tasse Kaffee, rollte meine Isomatte, legt mich in den Schlafsack und ruhte erstmal eine Stunde.

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