Dienstag, 22. Juli 2008

förmlich rausgeprügelt 15. Juli

Doch ich hatte Münster satt und Städte satt und konnte es einfach nicht mehr mit ansehen, wie gleichgültig die Menschen in dieser, nein in jeder Stadt miteinander umgingen. Im Borromeum, wo ich meinen Freund Albert besuchen wollte, der demnächst in Rom die Theologier weiter studieren wird, wurde ich sichtlich ungern, einmal wieder als Landstreicher gesehen, bis ich mich zu erkennen gab.
Ich irrte umher und entschloss: Nur noch raus hier. Ich las auf einem Schild: Hiltrup. Hamm. Und lief los durch ein endlos erscheinendes Gewerbegebiet. Hamm 32 km. ich schluckte, doch bei dem Gedanken an die hinter mir liegende Stadt wollte ich nur noch weg. Im Notfall stiege ich auf der andere Seite in den Bus und führe zurück zu Lena. Immer wieder blieb ich stehn, wollte die Straßenseite wechseln und einfach nur zurück fahren, in bekannte Arme fallen und weinen. Die Tränen standen mir in den Augen, aber ich konnte und kann immer einfach noch nicht weinen. So kämpfte ich mich Schritt für Schritt, Kilometer für Kilometer nach Hiltrup und machte dort eine kleine Verpflegungspause an der Kirche.
Ich fragte eine nett erscheinende Dame am Altersheim ob ich meine Wasserflasche aufgefüllt haben könnte,wir gingen hinein und sie fültte die Flasche auf. Ein Klavier, wie schön. Ich wollte spielen, doch dachte es wäre zu spät und so entschied ich schnell meine Ukulele zu stimmen. Als die Frau wieder kam, fiel sie aus allen Wolken und hat mich mit ihrem Regenschirm aus dem Altenheim förmlich geprügelt, weil ich ihr unheimlich wirkte.
Da war es um mich geschehen. Ich wollte nur noch weg, einfach weg. Als ich mich einigermaßen wieder gefangen hatte, stand ich vor einer Tankstelle und wollte dort einfach jemanden ansprechen, ob er mich mitnehmen könnte. Egal wohin, der liebe Gott würde es mir schon zeigen.

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