Freitag, 11. Juli 2008

"Meine Kutte"

Unterwegs zu Tobias, einem alten Schulfreund, traf ich Andreas, beziehungsweise Andreas traf mich. Er torkelte mir mit einer Weinflasche etwas angetrunken entgegen u. sprach mich natürlich auf meine Ukulele an. Er wollte die mal ausprobieren und gab was von Black Sabbath zum besten. Er bot mir eine Banane an und wir kamen ins Gespräch. Ich erzaähle ihm von meinem Weg und das mich der Psalm 23 trägt und seine Augen wurden immer größer." Du bist gläubig, ich auch. Hier meine Kutte!" Ich stutzte in dem Moment, denn ihr müsst euch Andreas wie folgt vorstellen: 1.90 m groß, zerhauenes Gesicht und aufgrund des Alkohols total unbeholfen in seinen Bewegungen. Doch dann holte er seine "Kutte" aus einer Sporttasche mit seinem Hab und Gut und innen in der Jace stand eben jener Psalm 23 geschrieben. Jetzt bekam ich den Mund nicht mehr zu. Er erzählte mir seine Weltuntergangstheorie, quasi wie die Offenbarung in der Realität aussähe: " Das Öl macht den Menschen habgierig. Er will es besser haben, schneller sein, es immer warm haben und einfach unabhängig von Gott sein. Dadurch wird das ganze Öl verbraucht und dadurch verliert die Erde an Gewicht und fliegt irgendwann aus der Umlaufbahn und was das bedeute, wüsste ich ja!" Sowieso wüsste ich ja soviel. Er habe sich intensiv mit der Offenbarung des Johannes im PP auseinandergesetzt. PP? Personalpräsidium. Ja wenn ein Alki seinen Stoff braucht holt er sich ihn, koste es was es wolle. Und so hat er eben schon 11 Monat gesessen und ist jetzt auf der Flucht, weil er für 2 Jahre in den Bau soll. Das erfuhr ich als ich ihn mit meinem Handy seinen Bruder anrufen ließ. Das er wegwolle aus Deutschland, über Sylt, Dänemark, Schweden. In die Zelle wollte er nie wieder zurück, zumindestens nicht so schnell, vielleicht für die Wintermonate. Das Telefon brannte fast, so aufreibend schien das Gespräch für ihn zu sein. Das Gespräch mit seinem Bruder nach Monaten und die Aussöhnung mit seiner Schwägerin. Eine halbe Stunde Gespräch, aber was kostet die Welt für einen Moment für die Ewigkeit. Er gab mir die Nummer zweier Christen, die ihm viel geholfen häten in seine Leben, nach den Entzügen und so er schrieb sie in meine Bibel. Hans und Doris aus Fulda. Ich gab ihm meine Nummer in seine Bibel und er legte mir den Psalm 51 ans Herz, der sei für ihn geschrieben. Er sagte,er wolle sich noch eine Flasche Wein kaufen und so zogen wir los. Im Edeka angekommen gab ich ihm 4 Euro und er zog durch den Supermarkt, wie auf einem Raubzug, holte sich 4 Flaschen Bier und was zum Knabbern. Er drängelte und ich dachte er würde die Verkäuferin, die ihn anmachte gleich über die Theke ziehen und ihr die Fresse polieren. Ich beruhige ihn u er packte seine Sachen ein. Voller Dankbarkeit, aber vor allem um Balast loszuwerden, schenkte er mir "seine K2-Inliner". " Seine K2-Inliner". Wie er daran gekommen war? Auf jeden Fall nicht auf legalem Weg. Er hatte sich "einquatiert", das nennt man so, wenn man Türen ausprobiert, obsie offen stehen um sich einen Schlafplatz zu suchen. Dort hatte er gepennt, sich und seine Klamotten gewaschen und eben jene Skates entdeckt und eingesteckt. Ich versuche den Besitzer herauszufinden. Andreas musste auf Toilette. Erstmal durchatmen. Denn er war sei unserer Begegnung keinen Meter von meiner Seite gewichen und das sollte auch so bleiben!

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Ein wohlgemeinter Rat:
"Vertrauen ist gut! Manchmal ist Kontrolle genauso gut. Manchmal auch besser" Gott sei mit Dir!
Dein biologischer Vater

Anonym hat gesagt…

Guten Morgen Jan,
hab am Samstag erfahren, das du unterwegs bist..........ich wünsche dir ganz viel Glück auf deiner Tour und viele schöne Begegnungen.
Maria