Sonntag, 20. Juli 2008

DIe ersten Eindrücke von Münster 13.Juli

Immer noch total abgekämpft und erstmal völlig orientierungslos setzte ich mich an einen Stromkasten gelehnt und schlief eine Runde. Mitten zwischen hunderten von Passanten und vorbeifahrenden Autos. Direkt an einer Baustelle. Das vibrieren meines Handys weckte mich in doppeltem Sinne. Ich schrieb Lena und Anna. Anna anwortete direkt und ich wollte mich mit ihr am A-See treffen. Ich kenne sie eigentlich nur von einer Geburtstagsfeier bei Felix und aus dem Netz, trotzdem verbindet uns irgendetwas, ganz komisch. Also machte ich mich auf Richtung A-See.
Unterwegs wurde ich an einer Döner-Bude von einem jungen Mann angesprochen, ob ich ein Wanderer sei. Er sei auch schon gewandert. In Schweden. Wenn ich noch keine Unterkunft hätte, könnte ich locker bei ihm pennen. Er gab mir seine Nummer und ich ging weiter und wartete am A-See auf Anna.
Der A-See ist ein wunderschöner Platz mitten in Münster, voll von Leben und Begegnungen. Als Anna kam, verbrachten wir ein paar Stunden miteinander und langsam taute sie auf und wir hatten eine echt herzliche Unterhaltung über alles was einen jungen Menschen bewegt. Sexualität, Partnerschaft, Tod, einfach das was das Leben ausmacht. Im Notfall könne ich mich bei ihr melden.
Das tat ich dann auch, denn Lena, mein Engel, eine Schulfreundin, war noch gar nicht wieder in der Stadt. Aber bei Anna könnte ich nicht unterkommen, weil ihre Mutter Geburtstag habe und das alles zu stressig sei, naja. Also musste ich mir was neues ausdenken. Der junge Mann vom Dönerladen meldete sich auch nicht und es wurde immer später.
Ich spielte aus Frust ein wenig auf der Gitarre und wurde wieder einmal von ein paar Obdachlosen angesprochen. Einer war sehr interessant, denn er selbst habe auch schon einmal so eine Reise unternommen, in den Süden, weg aus Deutschland, weg vom Gesetz. In Italien habe er eine krasse Sache erlebt und er nahm mich mit auf seine gedankliche Reise, wie er fast von Maffiosis erschossen wurde und auf Orangen-LKWs durch die Lande zog.
Ich bräuchte aber keine Angst zu haben. Es tat ihm aber sichtlich gut alles mal so rauszulassen. Da dachte ich an Annika, meine FSJ-Anleiterin und als ich über 1000 Umwege an ihre Nummer gekommen war und sie erreicht hatte, stellte ich fest, dass ich ungefähr nur 100 Meter von ihrer Wohnung entfernt war. Ob das Zufall war.

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