Mittwoch, 30. Juli 2008

Jochen - Kevin - Maritha! - 16.Juli 2008

Kevin brachte mich also zur Kirche. Unterwegs erzählte er mir, er sei obwohl er schon 2 Jahre hier wohne erst zweimal zur Kirche hier gegangen. Er sei nämlich kein Katholik, sondern er gehöre der angelikanischen Kirche an, obwohl er den Kaplan Jochen Reidegeld sehr sympatisch findet. Er kennt ihn von Beerdigungen. Jochen, stimmt den gabs ja auch noch.

Jochen ist ein junger Priester, der zusammen mit Christoph Metzelder, Sebastian Kehl und ein paar anderen Sternchen eine Organisation gegen Kinderprostitution gegründet hat, Roter Keil, nachdem er in Sri-Lanka ein Mädchen für 10 Euro angeboten bekommen hat, mit dem er alles machen durfte, was er wollte.

Jochen ist ein einfach ein cooler und beliebter Typ. Ich kenne ihn aus Calhorner Zeiten und rief bei ihm an. Er wolle auch zur Kirche kommen in einer halben Stunde. Kevin schaute sich in der Kirche um und weil er noch nie auf dem Orgelboden waren, ging Maritha mit uns hoch und spielte uns einem zum Besten. Kevin schien sichtlich begeistert von der ganzen Situation und freute sich genau wie ich als Jochen in die Kirche kam.

Seelsorge live! - 16. Juli 2008

Ich konnte mich richtig bei der Familie Love entspannen und auch im Internet ein paar Einträge machen. Es arbeitete immer einer und einer war für mich da. Ich konnte ganz in Ruhe mit Kevin, einem Sohn eines englischem Soldaten frühstücken und hab seine freundschaftliche Nähe und total offene Art total genossen. Er plädierte für vernünftige Erziehung, wir sprachen über den König Fußball und landeten bei Gott und der Welt. Es fehlte nur noch ein schönes, kühles blondes Pils und es wär wie zwei dicke Kumpels an der Theke gewesen. Das tat total gut.

Mit Anne saß ich später zum Mittag zusammen und sie erzählte mir viel aus ihrem Leben. Ich habe selten eine so tiefgläubige, junge Frau getroffen, die so krasse gesegnete Momente hatte. Ich habe zwei Typen Menschen auf dieser Reise bisher sehr schätzen gelernt, das sind zum einem die Menschen, die an der Tankstelle arbeiten und mit sovielen Leuten zusammen kommen und manchmal sogar für einige der einzige Bezugspunkt sind, wenn sie sich eben ihren Schnaps kaufen müssen oder einfach nur da sitzen, Kaffe trinken und Leute beobachten. Und zum anderen eben vor Bestattungsunternehmern. Zumindestens vor dieser Frau und ihrem Mann.
Was sie für seelsorgerliche Arbeit leisten müssen ist enorm. Die Menschen haben keine andere Wahl zu ihnen zu kommen und mit ihnen darüber zu sprechen. Um den Priester macht man lieber einen Bogen, der macht einem bestimmt Vorwürfe, weil man lange nicht zur Kirche war oder immer so sündigt, auch wenn ich euch diese Angst nehmen kann, ein Priester hat die Arme immer offen und lädt ein, so haben sie keine andere Möglichkeiten als mit dem Bestatter ins Gespräch zu kommen. Und die beiden machen das wohl so liebevoll und beziehen die Trauernden mit ein, dass muss total das gute Gefül sein wenn man einen Menschen verliert.
Doch irgendwann wurde es dann auch Zeit weiterzuziehen. Ich packte meine 7 Sachen ein und wollte mich noch kurz von Maritha verabschieden.

Dienstag, 29. Juli 2008

Danke! - 29.Juli 2008

Ich möchte ein richtig dickes, fettes Danke und vergelt`s Gott loswerden, dass soviele Menschen an mich gedacht und im Gebet begleiten haben und auch richtig spürbar bei mir waren. Das Gefühl hat mich überhaupt erst dazu bewogen, den ersten Schritt aus Calhorn wegzugehen, was mir schon unheimlich schwer gefallen ist.
Bei vielen lieben Menschen habe ich Unterschlupf bekommen und konnte auftanken. Viele haben mir mit ihren Worten voll viel Power gegeben. Dankeschön. Ich versuche mal loszuwerden, wie ich mich die letzten 2 Wochen in denen ich nichts mehr geschrieben habe, gefühlt hab und was mir so wiederfahren ist

Wieder zu Hause! 29. Juli

Nach langem Kampf und reichlichen Überlegungen bin ich in Bonn zum Entschluss gekommen die Reise ersteinmal abzubrechen und mich neu zu orientieren. Es ist schön wieder bei den Menschen zu sein, die mir seit langem vertraut sind und in meinem eigenen Bett zu schlafen, nachdem ich in 18 verschiedenen Betten die letzten 3 Wochen gepennt habe.
Die Reise ist noch nicht vorbei, noch lange nicht. Ich werde meine Gedanken ordnen und mich besser vorbereiten und dann von Bonn mich weiter auf den Weg machen.
Manchmal ist es besser zwei vor und einen zurück zu tun und Rast zu machen. Und wie mir ein alter;-) weiser Mann die letzten Tage immer wieder gesagt hat: Rheinhold Messner besteigt den Kili auch nicht im ersten Anlauf!

Samstag, 26. Juli 2008

Schritt für Schritt geht es weiter!-26. Juli

Ich werde versuchen die nächsten Tage die prägenden Eindrücke der letzten Tage euch zu schreiben aber bisher fällt es mir bei jeder begegnung schwer, sie in die richtigen worte zu fassen.

Ich werde auf jeden fall weiter gehen, zumindestens ein stück! schritt für schritt! Bin euch sehr dankbar für euer Gebet und eure Unterstützenden Worte...bin weiter auch für euch da, wenn was ist meldet euch 0171 362 862 0...danke für alles!

Donnerstag, 24. Juli 2008

Abbrechen?! Mittwoch 23. Jul

Entschuldigt Leute, aber ich komme mit den Eintraegen nicht nach, weil mir die Ereignisse echt nahe gehen und ich mich momentan ziemlich einsam fuehle...denke ich werde die sache bald abbrechen, weils einfach zu einsam ist.

Dienstag, 22. Juli 2008

Bei Familie Love 15.Juli

Jetzt war sie total übergeschnappt dachte ich als sie bei einem Beerdigungsunternehmen klingelte. Ich wollte doch nicht in einem Sarg schlafen. Die Klingel funktionierte nicht und ich drängte, das wir doch bitte gehen sollte, aber sie blieb einfach stehen. Da öffnete sich die Tür und eine erschreckte Stimme sagte: "Marita. Was machst du hier?" Marita erklärte ihr alles, aber auf die Frage warum ich nicht bei ihr schlafen könne,verstummte sie.
Auf jeden Fall baten sie uns rein und wir suchten eine Lösung. Als ich sagte ich sei ein Freund vom Kaplan Jochen und ihnen meine Geschichte erzählte, war das alles kein problem mehr. Ich wurde ins Gästezimmer verfrachtet und wir saßen abends noch ein paar Stunden beisammen und tauschten Erfahrungen aus dem Glauben aus. Die Familie hieß übriegns Love, ungelogen.